minute-de-silence-devant-le-bataclan-16-11-2015_deu.jpgWir wollen hier manche Aspekte unterstreichen, die man nach den Angriffen in Frankreich bzw. Paris am 13. November 2015 verstehen muss, um ein korrektes und gesamtes Bild der Ereignisse zu haben. Wir machen hier eine gemeinsame Erklärung darüber, weil unsere beiden Ländern direkt betroffen sind.

Wir sagen, dass der islamistische Projekt eine synthetisierte Ideologie ist, Ausdruck feudalistischen Kräften, die in der Lage waren, sich von der Beziehung mit dem bürokratischen Kapitalismus relativ zu befreien.

Als in Irak Saddam Hussein gestürzt wurden, war auch der bürokratische Kapitalismus beiseite gebracht und die feudalen Kräften konnten sich frei entwickeln. Es war auch in direkter Weise der Fall mit bestimmten Ländern, wo Öl und Erdgas reichlich vorhanden war. Im Gegensatz zu Ländern wie z.B. in Südamerika, gab es im Mittel Osten Ländern, wo keinen bürokratischen Kapitalismus wirklich gebildet wurde, nur feudalistische Kräfte die sich modernisiert haben.

Die aktuellen Investitionen des Emirates Katar bestehen in präziser weise im Aufbau eines bürokratischen Kapitalismus durch den Feudalismus. Es gibt hier eine Konvergenz zwischen Fraktionen der Bourgeoisie in den imperialistischen Ländern und die „Petro-Monarchien“ Saudi-Arabien und Katar.

Aber, in diesem Prozess erscheinen Organisationen wie Al-Qaida und der islamische Staat, die die radikalsten Fraktionen dieses Feudalismus sind. Sie bauen Strukturen, die sie nach ihrer Strategie entwickeln, mit dem Ziel, die idealen Bedingungen für den Feudalismus überall zu schaffen, ökonomisch sowohl kulturelle und politisch. Es ist natürlich unmöglich und deswegen kommt es zur Barbarei und zum Nihilismus.

Es wäre also falsch, zu glauben, dass solche fundamentalistischen Bewegungen nur spontane Randerscheinungen wären, die nur durch bewaffneten Aktionen existieren. Ihrer Hintergrund muss korrekterweise verstanden sein, sonst könnte man denken, es würde sich um individuellen Abenteurertum handeln.

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Konkreterweise, was in Paris passiert ist, ist Produkt eines Netzwerkes : manche Leute, die in Paris an den Aktionen teilgenommen haben, kommen aus Belgien, ein Land das eine wichtige Rolle für den islamischen Fundamentalismus spielt, als Drehscheibe, insbesondere mit Molenbeek-Saint-Jean (frz.) / Sint-Jans-Molenbeek (niederl.), eine Gemeinde der Region Brüssel-Hauptstadt.

In den 90en Jahren gab es dort eine Revolte der Jugend gegen die Unterdrückung, insbesondere Rassismus ; Molenbeek hat, mit fast 100 000 Einwohnern, einen hohen Anteil von Einwanderern. Um es zu kontrollieren, hat die Stadt gemacht, dass Imams aus Saudi Arabien – also „Wahhabiten“ – gekommen sind.

Diese Entwicklung des islamischen Fundamentalismus folgte die massive Präsenz der Propaganda aus Saudi Arabien, die begann, als dieses Land in 1967 finanziell Familien half, die vom Brand des Kaufhauses „L’innovation“, wo 323 Menschen starben, betroffen worden sind. Als Gegenleistung gab der belgische König, als Sitz des belgischen Islam- und Kulturzentrums, einen orientalischen Pavillon, 1897 während die Weltausstellung Brüssel gebaut, und der islamische Fundamentalismus entfalte sich rasch, durch die massive Propaganda und die Finanzierung Saudi Arabiens.

Molenbeek wurde in diesem Prozess zu einer islamistischen Hochburg. Eine besondere Rolle hat hier Philippe Moureaux gespielt, der zu einer Familie gehört, die Blaton, die ihr Reichtum durch Baugesellschaften in Brüssel geschafft hat. Vorher bekannt als Minister der einen anti-rassistischen Gesetz in 1981 eingeführt hatte, hat Philippe Moureaux, der sozialistischer Bürgermeister von 1992 bis 2012 von Molenbeek war, einen massiven Klientelismus geführt, in Richtung Islam und insbesondere den islamischen Fundamentalismus ; seinerseits verheiratete er sich sogar, als er 71 war, mit einer Frau aus der moslemischen Gemeinschaft die 35 Jahren jünger war.

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Molenbeek spielt seitdem eine wichtige Rolle für den islamischen Fundamentalismus. Die Angriffe in Paris wurden von Molenbeek koordiniert und manche von den Leuten die beteiligt waren haben auch dort gelebt.

Das war auch der Fall für Abdessatar Dahmane, der an der Erdmordung Ahmad Schah Massouds in Afghanistan beteiligt war, Youssef Belhadj, Mimoun Belhadj und Hassan El Haski die an den Madrider Zuganschläge von 2004 beteiligt waren, Mehdi Nenmouche der den Anschlag auf das Jüdische Museum von Belgien in 2014 geübt hat, in Brüssel. Hatten dort Waffen gefunden Amedy Coulibaly der einen koscheren Supermarkt in Paris attackierte am Anfang des Jahres, wie Ayoub El Khazzani der probiert hatte, in einem Thalys Zug einen Anschlag im August 2015 zu üben.

Die Anschläge in Paris waren also das Ergebnis eines langwierigen Prozesses. Jahrzehnten wurde lang gearbeitet, um Netze aufzubauen. Es ist also falsch, die praktische „Autonomie“ des islamischen Fundamentalismus zu negieren und es als kontrolliertes „Produkt“ des Imperialismus zu sehen.

Die Anschläge in Paris sind nicht ein Produkt des imperialistischen Krieges, sondern von den sozialen Bedingungen, die vom Imperialismus chaotisch gebildet worden sind. Es gibt also einen Widerspruch zwischen den Imperialismus und den islamischen Fundamentalismus, als Produkt des Zerfalls des Kapitalismus.

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Wir möchten auch auf die Lage in Bangladesch hinweisen, weil parallel zu diesem islamistischen Projekt in Europa ist dieses Land von den Islamisten seit Jahren als Laboratorium konzipiert und in den letzten Monaten gab es auch mehrere blutigen Angriffe, mit Macheten, gegen religionskritischen Intellektuellen; es gab auch zum ersten Mal einen Angriff auf die schiitische moslemische Minderheit, vom „Islamischen Staat“ geübt.

Es ist eine Steigerung der Aggressivität, die absolut nicht „anti-imperialistisch“ ist, sondern nur das Produkt der Krise des Kapitalismus und die folgende Tendenz zum imperialistischen Krieg. Es ist absolut logisch, dass der Feudalismus nur fortschreiten kann, da wo die inter-imperialistischen Widersprüche am stärksten sind, wie in Afrika oder im Mittel Osten.

Die Nazi-Bewegungen in Ukraine – sowohl im Westen als im Osten – sind genauso das Produkt des Feudalismus und seine anti-demokratische romantische Logik, in einem Kontext, wo Imperialisten sich auseinandersetzen.

Wir möchten auch betonen, dass diese Entwicklung voll Widersprüche ist, weil es in Substanz am Zerfall des Kapitalismus abhängt.

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Frankreich kämpft in Mali gegen Islamisten, die von Katar unterstützt sind einerseits; anderseits hat Frankreich die Türen für Katar geöffnet, indem Steuer abgeschafft wurden, es politisch unterstützt wurde. Katar kaufte Luxusimmobilien, Hotels, den Fussballclub Paris Saint-Germain, machte Investitionen in grossen französischen Firmen (EADS, Suez, Lagardère, Veolia), während Frankreich der wichtigste Waffenlieferant von Katar geworden ist. Stipendien, 10 000 euro „kulturelle“ Preise wurden von Katar ebenfalls verteilt, wie z.B. für den bekannten Zeichner Plantu, usw.

Diese praktischen Widersprüche existieren auch ideologisch. In den letzten Jahren brachte diese Konvergenz eine Kombination aus Post-modernismus als „post-demokratische“ und „post-historische“ Konzeption einerseits, und den Islam als antikapitalistische Romantik anderseits.

Das ging natürlich nicht ohne Widersprüche zwischen diese ideologischen Forme,, aber auch in der Bourgeoisie. In Frankreich kämpft Marine Le Pen gegen diese Allianz mit Katar; in Belgien folgt Jan Jambon, Vizepremierminister und Innenminister in der föderalen Regierung, eine selbe Linie und will sich „persönlich“ von Molenbeek kümmern.

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Das Risiko für die Massen ist also, zu glauben es würde als Alternativen geben nur religiösen Fanatismen, den Nationalismus oder den Post-modernismus. Eigentlich sind alle dieser Formen nur Ausdruck der Zerfall der Bourgeoisie und des Kapitalismus.

Deswegen rufen die Kommunisten zur Demokratischen Revolutionen in den halb feudal halb koloniale Ländern und zur Sozialistischen Revolutionen in den imperialistischen Ländern.

Es geht nicht ohne dialektische materialistische Analyse der Geschichte, der Kultur, der Ökonomie, der Politik. Es geht nicht ohne Programm, mit positiven Forderungen, klare Hinweise über den revolutionären Weg.

Die Islamisten sind ein Ausdruck der Feudalismus, und so sind ihre Aktionen aussichtslos und mörderisch, nihilistisch !

Der Imperialismus muss gestürzt sein in den imperialistischen Ländern, genau wie der Feudalismus und der bürokratische Kapitalismus in den unterdrückten Ländern !
Volkskrieg bis zum Kommunismus !

Marxistische Leninistiche Maoistiche Zentrum Belgiens
Kommunistische Partei Frankreichs (marxistich leninistich maoistisch)

November 2015


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